Ausstellungen, Streams, Podcasts, Konzerte unter freiem Himmel und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen machten das Red Square 2020 möglich. Das Festival fand in diesem Jahr im hybriden Format statt. Es wurde sogar ein wenig getanzt! Im Club der Kulturfabrik Moabit, wo in den Vorjahren Grechka, Trubetskoy und Aigel auftraten, fanden dieses Mal zwei Ausstellungen statt. Mit der ersten solidarisierten wir uns mit
Yulia Tsvetkova, die in Russland seit mehreren Monaten Repressionen ausgesetzt ist. Während der Ausstellung sammelten wir 720 Euro, die an Yulia weitergereicht wurden, um Bußgelder für die "Verbreitung von Gay-Propaganda" unter den Jugendlichen", die an Yulias Theaterprojekten teilnahmen, zu bezahlen. Die zweite Ausstellung mit dem Titel "
Belarus. Art. Revolution", kuratiert von Sergey Shabohin, widmete sich der Aktions- und der Protestkunst aus Belarus und zeigte Werke von 12 belarussischen Künstler*innen (
Video-Tour). Parallel lief zwei Etagen höher, im Fabriktheater, Evgeny Mittas Ausstellung "
Die gescheiterte Revolution", die die russische Protestbewegung thematisierte. Nach dem Festival besuchte Swetlana Tichanowskaja die belarussische Ausstellung im Rahmen ihres Berlin-Besuchs Anfang Oktober. Aufnahmen und die Atmosphäre des Red Square Festivals 2020 sind im Dokumentarfilm
"100 Jahre Berlinograd". Der russische Mythos an der Spree" nachzusehen. Die Doku über die postsowjetischen Migrant*innen in Berlin ist nur noch wenige Wochen in der
ZDF-Mediathek verfügbar. Wir danken allen Partner*innen, Künstler*innen, Musiker*innen, Freiwilligen und Besucher*innen des Festivals. Ohne Euch hätten wir es in diesem besonderen Jahr nicht durchführen können. Für das nächste Jahr haben wir beschlossen, eine Pause zu machen, auf ein großes Festival zu verzichten und stattdessen auf Ausstellungen und kleinere Events in Berlin zu konzentrieren.