Das Gebiet der Republik Moldau ist mit 9% bewaldet - dies ist der niedrigste Indikator in Europa. Heute sind 42% des Landes in Moldawien mit Pestiziden verseucht und für die Landwirtschaft ungeeignet. Die Wälder der Republik Moldau bestehen heute zu einem Drittel aus invasiven Arten, die nicht vollständig an das Ökosystem des Landes angepasst und extrem anfällig für Krankheiten und Parasiten sind. Die Waldbedeckung ist ungleichmäßig verteilt, die Wälder kommunizieren nicht miteinander. Der Wald verhindert Bodenerosion, produziert Sauerstoff und schützt die Erde vor Überhitzung, wodurch die Klimaerwärmung behindert wird. Waldschutz, Wiederaufforstung und Entwicklung von Nationalparks sollten eine der vorrangigen Aufgaben für die nachhaltige Entwicklung eines Staates sein.

Der Wald zwischen den Dörfern Rîșcova und Ivanchea auf Papier bezieht sich auf das Gebiet des Nationalparks, dies hat jedoch keine Auswirkungen auf das Schicksal des Waldes - es gibt kein Programm zur Entwicklung des Nationalparks, keine Ressourcen und kein Personal. Heute kann nur die Zivilgesellschaft moldauische Wälder retten und restaurieren. Zu diesem Zweck hat EcoVisio in Zusammenarbeit mit Dekabristen e.V das Projekt International Volunteer Exchange ins Leben gerufen. Das Projekt hat bereits begonnen - im Sommer 2018 wurde der erste Weg markiert, der die beiden Dörfer verbindet. Jetzt können Sie von der Kirche in Rîșcova in etwa einer Stunde zum See am Rande von Ivanchea laufen und sich unterwegs in der Nähe der Quelle Izvoro Ion ausruhen.
In 2019 markierte ein Team von Freiwilligen die Wege im Wald zwischen den Dörfern Rîșcova und Ivanchea und studierte lokale Legenden.

Trotz der oben beschriebenen Probleme, einer großen Anzahl invasiver Arten und der Praxis, Monokulturen für den Holzeinschlag anzupflanzen, bleibt die biologische Vielfalt im Wald erhalten. Eiche, Pappel, Hainbuche, Buche, Esche und Ahorn stehen neben zahlreichen Sträuchern - Hartriegel, Schwarzdorn und Süßkirsche. Es gibt viele Pilze im Wald. Vögel nisten in den Stämmen alter Bäume. Ein einzigartiger Pappelhain ist auch im Wald zwischen den Dörfern erhalten geblieben. Riesige Bäume mit silbernen Blättern schaffen in diesem Teil des Waldes eine besondere Atmosphäre der Ruhe und Harmonie.

Im Herbst 2019 markierte das Projektteam des Internationalen Freiwilligenaustauschs weiterhin Waldwege und entwickelte einen Plan für die Entwicklung des Ökotourismus im Wald. Nach Abschluss des Projekts im Jahr 2020 werden im Wald zwischen Rîșcova und Ivanchea zwei radiale ökologische Pfade entstehen - ein kurzer (ein Spaziergang dauert 40-60 Minuten) und ein langer (2-2,5 Stunden). Auf dem langen Weg erwarten die Besucher die malerischsten Stellen des Waldes. Ein kurzer Weg ist nützlich für einen kurzen Spaziergang oder für die Durchführung von Öko-Stunden. Darauf erscheinen Informationsstände, an deren Inhalten Sie sich über die Besonderheiten des Holzeinschlags in Moldawien, die lokale Flora und Fauna sowie den bewussten Umgang mit der Natur informieren können.

Ökologischer Tourismus ist in Moldawien nicht sehr beliebt. Die Gäste des Landes wohnen hauptsächlich in der Hauptstadt oder besuchen mit dem Auto die Hauptattraktion vor Ort - das Felsenkloster Orheu Vechi. Eine Idee von EcoVisio ist es, Chisinau, Rîșcova, Ivanchea und Orheu Veci mit einer Fahrradroute zu verbinden. Dies wird ebenso wie der Bau von Wanderwegen zur Förderung des umweltfreundlichen Tourismus bei den Einwohnern und Gästen der Republik Moldau beitragen.